Zwischen Stolz und Sorge – 10 Jahre Lekkerurlaub und ein Blick nach vorn
10 Jahre Lekkerurlaub – Zeit für neue Wege
Nach zehn Jahren Lekkerurlaub blicke ich mit Dankbarkeit auf eine besondere Reise zurück – und gleichzeitig auf eine Zeit, die mir viel abverlangt hat. Unser kleines Hostel in Berlin-Kreuzberg ist nicht nur ein Ort zum Übernachten, sondern ein Herzensprojekt. Und genau deshalb möchte ich heute ehrlich mit euch teilen, was mich bewegt – und was sich gerade verändert.
Weniger Gäste trotz gutem Ruf – ein Einbruch in der Nebensaison
Die vergangenen Monate waren schwierig. Besonders in der Nebensaison spürten wir einen deutlichen Rückgang der Buchungen – ein Rückgang, den ein kleines, persönlich geführtes Hostel wie unseres nicht einfach abfangen kann. Die Eröffnung eines neuen Hostels in Kreuzberg hat die Konkurrenzsituation verstärkt. Gleichzeitig verändert sich das Reiseverhalten: Viele Menschen buchen kurzfristiger, reisen bewusster oder eben ganz anders.
Natürlich ist das nicht der einzige Grund – aber es hat mich zum Nachdenken gebracht. Was macht ein kleines, nachhaltiges Hostel sichtbar, wenn man nicht auf klassische Werbung setzen will?
Keine Werbung – und trotzdem sichtbar?
Ich habe Lekkerurlaub nie als Produkt verstanden, das man „verkaufen“ muss. Ich wünsche mir Gäste, die uns gezielt finden, weil sie wissen, was sie suchen: Eine alternative Unterkunft in Berlin, mit Persönlichkeit, Nähe zum Kiez und einer Atmosphäre zum Ankommen. Deshalb fühlt sich bezahlte Werbung für mich nicht richtig an. Ich möchte authentische Sichtbarkeit, die zu uns passt – ohne Werbebudget, aber mit Haltung.
Ein glücklicher Zufall – und neue Perspektiven
Inmitten dieser Unsicherheit kam ein glücklicher Zufall: Eine Freundin, Dozentin an einer Berliner Hochschule, wählte Lekkerurlaub als Praxisbeispiel für ein studentisches Projekt. Eine Gruppe von Studierenden entwickelt im Rahmen ihrer Arbeit nun eine digitale Strategie für kleine, lokale Unternehmen – mit dem Fokus auf mehr Sichtbarkeit ohne klassische Werbung.
Es ist für mich eine große Chance, frische Impulse zu bekommen und mit Menschen zusammenzuarbeiten, die neue Perspektiven mitbringen. Das Ziel: Unsere digitale Präsenz stärken, ohne unsere Werte zu verlieren. So wie wir Gäste persönlich empfangen, sollen sie uns auch online persönlich erleben.
Der nächste Schritt – gemeinsam weiterdenken
Ich bin gespannt, wohin uns dieses Projekt führen wird – und was davon konkret umgesetzt werden kann. Vielleicht finden wir neue Wege über unseren Instagram-Auftritt, den Blog, lokale Kooperationen in Berlin oder Empfehlungen von Gästen, die schon bei uns waren. In jedem Fall werde ich euch hier im Blog mitnehmen – ehrlich, offen und hoffnungsvoll.
Denn eines ist sicher: Auch nach zehn Jahren soll Lekkerurlaub ein Ort bleiben, der bewusstes Reisen, Gastfreundschaft und persönliche Begegnung möglich macht.
Bleibt dran – im nächsten Beitrag erfahrt ihr mehr über die Ideen, die aus dem Projekt entstehen, und wie sie in die Praxis umgesetzt werden können.
