Das goldene Zimmer: Ein liebevoll renoviertes Wohlfühlnest in Kreuzberg

Das goldene Zimmer – eine kleine Liebeserklärung an unser Zimmer Nummer 7
Heute möchten wir euch Zimmer Nummer 7 vorstellen – unser kleines Ruhe-Nest am Ende des Flurs. Als vorletztes Zimmer im Gang hat es eine besonders entspannte Atmosphäre, denn hier kommt kaum jemand vorbei. Genau richtig für alle, die nach einem langen Tag in Berlin ein bisschen Ruhe brauchen. Durch das Fenster schaut ihr direkt in unseren Hinterhof, der im Sommer herrlich grün wird. Wenn die Bäume voll im Blatt stehen, fühlt ihr euch fast wie in einer versteckten Oase mitten in Kreuzberg – fernab vom Stadtlärm, aber trotzdem mittendrin.
Was man dem Zimmer heute kaum mehr ansieht: In ihm steckt eine ganze Menge Arbeit, Liebe und ein bisschen Renovierungsabenteuer. Die Tapete, die ursprünglich an den Wänden klebte, war so fest, dass man meinen konnte, sie sei mit Superkleber angebracht worden. Tagelang habe ich daran gearbeitet, sie abzulösen. Und natürlich ließ der Putz nicht lange auf sich warten – er verabschiedete sich gleich mit. So stand ich plötzlich vor Wänden, die großflächig neu verspachtelt werden mussten. Danach Grundieren, Streichen – das volle Programm also. Wer schon einmal ein altes Gebäude in Schuss gebracht hat, weiß: Man findet immer mehr, als man ursprünglich erwartet hat. Aber am Ende wird alles gut, und im Fall von Zimmer Nummer 7 wurde es sogar richtig besonders.
Mitten in dieser Renovierungsphase sprach mich meine Freundin Edith an. Sie fragte, ob ich vielleicht ihr Bett haben möchte – ein handgefertigtes Unikat einer Bekannten namens Kim. Ein wunderschönes Stück Handwerkskunst, fast wie neu. Edith hatte es gerade erst in ihrer Wohnung aufgebaut, entschied sich dann aber spontan, die Stadt zu verlassen. Das Bett blieb, und da musste ich nicht eine Sekunde überlegen. Natürlich wollte ich dieses Schmuckstück für eines unserer Zimmer haben – und für Zimmer Nummer 7 war es einfach perfekt.
Als wir dort zusammenstanden, zwischen frisch gespachtelten Wänden und offenen Farbdosen, kam Edith auf die Idee, eine der Wände künstlerisch gestalten zu lassen. Und so geschah es: Eine Wand im Zimmer bekam durch ihre Initiative ein ganz eigenes, warmes und liebevolles Design. Ab diesem Moment war klar: Dieses Zimmer trägt ihren Geist in sich. Zuerst nannte ich es das „Edith-Zimmer“, heute liebe ich dafür den Namen „goldenes Zimmer“. Es passt einfach – wegen der warmen Wandfarbe, des besonderen Lichts und der Geschichte, die in diesem Raum lebt.
Lustigerweise ist dieses Zimmer nicht das erste, das nach einer Freundin benannt wurde. Zimmer 6 und Zimmer 8 tragen ebenfalls persönliche Geschichten in sich. Freundinnen haben mir dort Vorhänge, Betten und kleine Schätze überlassen, die die Räume zu dem machen, was sie sind: gemütliche, liebevoll eingerichtete Rückzugsorte für unsere Gäste. Es ist für mich immer wieder eine Freude, aus diesen Fundstücken etwas Neues zu schaffen – jedes Stück Möbel bringt seine eigene Energie mit.
Um Zimmer Nummer 7 endgültig abzurunden, habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Tisch und einem Stuhl gemacht. Wochenlang habe ich Flohmärkte durchstöbert, und am Ende war das Glück auf meiner Seite. Ein schöner Holztisch und ein etwas in die Jahre gekommener Stuhl wanderten in meinen Wagen. Den Stuhl habe ich selbst neu gepolstert – ein kleines Projekt für zwischendurch – und heute passt er perfekt in dieses gemütliche Raumgefühl.
Zimmer Nummer 7 ist am Ende viel mehr geworden als ein weiterer Raum im Hostel. Es ist ein Herzensprojekt, ein Gemeinschaftswerk und ein Ort, der die Geschichten der Menschen trägt, die geholfen haben. Vielleicht macht genau das seine besondere Wärme aus.
Wenn ihr das nächste Mal bei uns seid – vielleicht wohnt ihr ja im goldenen Zimmer. Wir freuen uns auf euch!